Walther Pietsch

Als ich vor vielen Jahren mit Walther zusammen in Uganda war, hat sich dadurch mein Leben sehr verändert. Nichts hat mich bisher so zum Umdenken bewegt als 2012 und 2014 in diesem Waisenhaus in dieser Stadt (Entebbe) für ein paar Wochen zu leben. Walther ist über viele Jahre hinweg ein guter Freund von mir. Wir haben viele gemeinsame Kämpfe durchlebt und sein Engagement ob hier in Leipzig oder in Uganda ist für mich äußerst bewundernswert.  Gerade weil er Ausdauer beweist, er dran bleibt und jetzt seit über 8 Jahren jedes Jahr probiert die Probleme, vor Ort in Uganda zu analysieren und dabei sinnvolles bewirkt. Die ganze Geschichte von meinem ganz persönlichen Herzkämpfer Walther könnt ihr jetzt hier nachlesen: 

Wo bist du aktiv und wofür engagierst du dich?

Ich bin Mitvorsitzender des Vereins Malayaka Haus und Freunde e.V. Wir unterstützen das gleichnamige Waisenhaus in Uganda, ein Land am Viktoriasee in Afrika.

Was sind deine Aufgaben?

Wir sind ein kleiner Verein mit einer überschaubaren Anzahl an Mitgliedern. In unseren Meetings besprechen wir Möglichkeiten der Öffentlichkeitsarbeit. Wir veranstalten Benefizveranstaltungen, Konzerte, Lesungen und erzählen unsere Geschichte bzw. die des Waisenhauses und seiner Bewohner mittels sozialer Netzwerke.

Regelmäßig fliege ich selbst nach Uganda und verbringe Zeit mit den Kindern. Dabei entstehen Filme, Dokumentationen und Fotoserien, die wir für die Präsentationen nutzen. Ich betreue zudem unsere Freiwilligen, denn unser Waisenhaus ist zugleich ein Gästehaus. Man kann hier zu Besuch kommen, aktiv unsere Arbeit begleiten oder während eines Aufenthaltes in Uganda einfach unsere Gastfreundschaft genießen.

Wofür kämpfst du?

Ich kämpfe für eine tolerante, weltoffene und fairere Welt. Ich setzte mich dafür ein, dass Menschen zusammenrücken und die Gelegenheit erhalten, sich selbst ein Bild von fernen Kulturen zu machen. Ich arbeite daran, Kindern, die vom Schicksal hart getroffen worden sind, ein neues Zuhause, ein neues Leben und eine neue Zukunft zu schenken.

Wann hat dein Kampf begonnen?

Ich war 2011 das erste Mal in Uganda, seitdem reise ich 1-2mal jährlich ins Malayaka Haus. Nach einem 3-monatigen Aufenthalt vor Ort, lernte ich das Haus und seine Geschichte kennen und bin seither aktiv für die Organisation in Entebbe. Seit 2013 führe ich den Verein in Deutschland.

Welches Ereignis hat dich am meisten geprägt?

Es ist vielmehr ein Zeitraum – die drei Monate im Jahr 2011 haben mich verändert. Die Nähe zu den Menschen, mit denen ich heute zusammenarbeite, die Kinder, die Vertrauen aufbauten und einen Bezug herstellten, der bis heute wie ein festes Band hält, die fremde Kultur, die einen in Beschlag genommen hat und wie ein Spiegel auf das eigene Leben wirkte und die Vielzahl an Begegnungen und Gesprächen haben mich nachhaltig geprägt.

Was würdest du an der aktuellen Situation ändern wollen?

Es wird dem viel Raum gegeben, was gesellschaftlich nicht anerkannt werden soll, es wird oft gegen etwas gearbeitet, anstatt vernünftige Konzepte zu präsentieren, es wird vorverurteilt und anonym beschimpft, es schaukelt sich eine Stimmung hoch, die jenseits der Vernunft und Menschlichkeit einzuordnen ist. Das alles geht oft an Fakten und Wissen, an Erfahrungen und Werten des Zusammenlebens vorbei. Ich würde gerne jene, die lauthals ihr Revier zu verteidigen versuchen mitnehmen auf eine Reise in die Welt, aus der Flüchtlinge kommen, eine Reise in die Zonen der Erde, die mit unseren Abfällen und unserem Ausrangierten leben, da wir von ihren Ressourcen unseren Reichtum schaffen.

Welche Menschen / Einzelpersonen bewunderst du?

Meinen guten Freund und Gründer des Waisenhauses Robert Fleming. Er besaß den Mut, sein ganzes Leben für Kinder in Not aufzugeben und entschied sich für die völlige Hingabe. Aber er ist mehr als das – er ist Motivator, Ideenentwickler, Freund und Partner. Seine Weltanschauung rückt den Gutmenschen in den Mittelpunkt – seine Ruhe und sein Glauben an das Gute in der Welt, an die Menschlichkeit untereinander und an das Potenzial eines Einzelnen sind bemerkenswert. Mit ihm an seiner Seite hat man hier und da das Gefühl alles schaffen zu können.

Was ist dein aktuelles Lieblingslied?

Fall der Fälle (Kein Milimeter nach rechts) – von Herbert Grönemeyer.

(Diese Songs findet ihr in der „herzkampf“-Playlist bei Spotify)

Wenn ich dir 5000€ schenke und du müsstest das Geld spenden, wohin würdest du es aktuell spenden?

Nun, das ist nicht schwer. Die Hälfte würde ich für unser Waisenhaus verwenden. Im kommenden Jahr werden wir die nächsten beiden Schulabgänger haben und beide sind ehrgeizig und intelligent genug, um ein Studium aufzunehmen. Das ist in Uganda eine sehr kostspielige Angelegenheit. Dafür würde ich es gerne verwenden. Die andere Hälfte würde ich an das Herzkampf-Projekt geben – es ist ein toller Gedanke und ein wundervoller gesellschaftlicher Konter, der es verdient hat, einer breiteren Masse zugänglich gemacht zu werden.

Gibt es Links oder Texte wo man sich näher über dich oder deine Institution informieren kann?

Ort der Aufnahme: Festwiese, Leipzig

Support Herzkampf

Herzkampf ist ein Projekt, was von einer einzelnen Person gestemmt wird. Es kostet Zeit, Geld und ist aufwendig, jede Woche einen neuen aktiven Menschen vorzustellenFalls ihr die Seite gut findet, könnt ihr das Projekt entweder per Paypal oder bei Steady unterstützen. Falls euch das Herzkampf-Logo gefällt könnt ihr auch Shirts oder andere Produkte im Shop davon kaufen. Jeder Cent hilft.