Wo bist du aktiv und wofür engagierst du dich?
Aktuell ist das so, dass wir in den letzten drei Jahren einen losen Zusammenschluss in Hamburg gegründet haben, der am Anfang die „No border kitchen“ supportet hat. Bis wir uns 2018 mit Leuten aus verschiedenen Fußballfanszenen zusammen getan haben, um eine Vortragsreihe mit Menschen vom kurdischen Fußballverein Amedspor SK umzusetzen. Das ist eine coole Sache und geil zu sehen, wie sich Menschen aus unterschiedlichen Fanszenen solidarisch für den Club engagieren und wir eine gute Vortragsreihe auf den Weg gebracht haben.
Wir reisen zwischen dem 24.01.2019 und dem 06.02.2019 durch verschiedene Städte in Deutschland und die Menschen berichten über ihren Alltag, die Repression und den täglichen Kampf. Alle Gelder, die dabei gesammelt werden gehen an das Frauenteam von Amedspor.
Kommt alle zu den Vorträgen Ende Januar/ Anfang Februar und supportet Amedspor!
Aber gerade gibt es eine gute Sache, an der ich arbeite und die für mich irgendwie ganz besonders ist. Ich arbeite an einer Grundschule in Hamburgs Osten und wir haben dort im letzten Jahr ein Musical einstudiert. In dem Musical ging es um verschiedene Musikrichtungen, die die Tiere entdecken. Dieses Jahr sollte der zweite Teil einstudiert werden. Dann kam Chemnitz. Ich war so ohnmächtig, so voller Wut, dass diese ganze Nazischeiße noch krasser wird, als sie eh schon war/ist. Wir saßen einen Tag später zusammen und es war klar, dass es so nicht weitergehen wird und wir wollten ein kleines Zeichen setzen. Wir entschieden uns ein Kinderbuch von Kirsten Boie umzusetzen. Es geht dabei um eine syrische Familie, die aufgrund der Bomben flieht. Es ist so gut zu sehen, was in den kleinen Köpfen passiert, wie sie nachdenken, wenn es um diese Geschichte geht. Es entstehen viele Fragen, aus denen Gesprächsrunden entstehen, in denen das Thema Flucht und vor allen Dingen die Situation hier in Deutschland thematisiert wird. Allen Kindern scheint klar zu sein, dass es das schlimmste sein muss, sein Land zu verlassen, sein liebstes Kuscheltier zu verlieren, um dann in Deutschland, nach all den Strapazen, in einem Container zu wohnen und keine Freunde zu finden. Es tut so gut zu merken, dass es für die Kinder sonnenklar ist, dass man alle Menschen hier willkommen heißen und ihnen helfen sollte. Wir hoffen, dass sie das verinnerlichen und diese Meinung in ihrem weiteren Leben beibehalten.
Im Frühling kommt Hendrik von „Mare Liberum“ und berichtet den Kindern von der zivilen Seenotrettung im Mittelmeer. Wir sind alle sehr gespannt auf die Fragen der Kinder und wie wir alle von diesem Vortrag lernen werden. Im letzten Jahr hatten wir ein Lied von Feine Sahne Fischfilet gesungen und die Kinder haben das total abgefeiert. Es gab einen Facebook-Post der Band auf deren Seite und die Kinder sind vor Stolz fast geplatzt. In diesem Jahr haben sie eingefordert, nur Songs von FSF singen zu wollen. Gesagt, getan. Wir haben fünf Songs neu eingespielt und proben fleißig. Im Sommer ist es dann so weit und wir treten in Hamburg auf. Es wird eine kleine, öffentliche Veranstaltung geben. Bei der Veranstaltung treten wir auf, Mare Liberum halten einen Vortrag über ihre notwendige Arbeit und ein, zwei Bands werden spielen. Alle Erlöse spenden wir an die zivile Seenotrettung!
In diesem Sinne: „Schule braucht mehr Punkrock!“