Marcel Nowicki

Marcel ist ein guter Freund, mit dem ich sehr viel durchgestanden hab. Wir kennen uns schon viele Jahre und haben gemeinsam mit Jürgen No Legida in Leipzig gegründet und durchgestanden. Diese Zeit hat bei uns allen tiefe Spuren hinterlassen. Maren und Marcel betreiben mittlerweile einen sehr interessanten Podcast zum Thema „Politik und das Leben in Sachsen„. Reinhören lohnt sich. Wie Marcel so tickt, könnt ihr jetzt hier nachlesen: 

Wo bist du aktiv und wofür engagierst du dich?

Besonders in Erscheinung getreten bin ich wahrscheinlich als einer der drei Menschen hinter der Facebookplattform NoLegida. Seitdem wir diese beendet haben, habe ich eine kleine Pause eingelegt. Inzwischen habe ich zusammen mit einer Freundin den Podcast „Sachsennaht“ gestartet, in dem wir über Sachsen, die Gesellschaft und Politik sprechen. Daneben hat mich mein SPD-Ortsverein für den Stadtrat aufgestellt, allerdings auf dem letzten Listenplatz, was absolut okay ist. Prinzipiell engagiere ich mich für eine freie und offene, antiautoritäre Gesellschaft, wobei Antifaschismus hier in Sachsen ein besonderes Gewicht hat.

Was sind deine Aufgaben?

Neben der wöchentlichen Recherche ist es vor allem der technische Teil des Podcasts. Und dann steht ja auch bald ein langer Wahlkampf in Sachsen an. Mal sehen, was ich da mache, das steht noch nicht fest.

Wofür kämpfst du?

Wie oben gesagt für eine freie und offene, antiautoritäre Gesellschaft. Ich will, dass jeder Mensch, egal welcher Herkunft, Klasse, Religion, ob wohlhabend oder nicht, sein Leben so selbstbestimmt und frei wie möglich leben kann, wo die Grenzen nur dort sind, wenn anderen Menschen beeinträchtigt werden. Für mich ist der Staat kein Selbstzweck, sondern hat seine Funktion diesem Bild entsprechend zu erfüllen. Er ist für den Menschen da und nicht umgekehrt. Ich würde mich selber als Sozialliberal bezeichnen, hier in Sachsen gelte ich mit meinem politischen Verständnis wahrscheinlich als linksradikal.

Wann hat dein Kampf begonnen?

Schwierig zu sagen. Politisches Bewusstsein ist mir quasi sehr früh mitgegeben worden. Aber Engagement hat erst mit NoLegida (2014) so richtig begonnen.

Welches Ereignis hat dich am meisten geprägt?

Geboren wurde ich in Leipzig, aufgewachsen bin ich aber in der Eifel. Meine Eltern haben 1985 einen Ausreiseantrag gestellt, dem im Frühjahr 89 stattgegeben wurde. Zu Ostern sollten wir dann ausreisen. Mein Vater war Pole, meine jüngere Schwester zu dem Zeitpunkt auch noch. Doch hatten sie bis zum Tag vor der Ausreise noch nicht die benötigten Papiere und Erlaubnisse vom polnischen Konsulat erhalten. Ich kann mich erinnern, wie ich an einem Nachmittag aus dem Fenster meiner Großeltern sah, wie mein Vater gerade zum polnischen Konsulat loslief und wir nicht wussten, ob er Erfolg haben würde, oder ob er und meine Schwester zurückbleiben müssten.

Was würdest du an der aktuellen Situation ändern wollen?

Es gibt leider nicht die eine Stellschraube, die sofort wirkt. Ich würde alles das ändern wollen, von dem ich annehme, dass es in der Zukunft die sächsische Gesellschaft offener, gesellschaftlich und politisch gebildeter, solidarischer macht.

Welche Menschen / Einzelpersonen bewunderst du?

Ganz unpolitisch: Dirk Nowitzki. Politisch: da bin ich ganz Soze – Willy Brandt. Und dich.

Was ist dein aktuelles Lieblingslied?

Eine Frage, die man mir nicht stellen darf, deswegen drei:
Tom Petty – Runnin‘ Down a Dream
Pink Floyd – Time
Bruce Springsteen – Ghost of Tom Joad
(Diese Songs findet ihr in der „herzkampf“-Playlist bei Spotify)

Wenn ich dir 5000€ schenke und du müsstest das Geld spenden, wohin würdest du es aktuell spenden?

Gibt es Links oder Texte wo man sich näher über dich oder deine Institution informieren kann?

Na am besten bei sachsennaht.de reinhören.

Ort der Aufnahme: Petersstraße, Leipzig

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