Irena Rudolph-Kokot
Irena ist mir vor vielen Jahren aufgefallen. Sie hat immer mit organisiert, geholfen und gestritten, sobald es nötig wurde. Sie gehört zu „Leipzig nimmt Platz“ – einem Aktionsbündnis, das ich schon sehr lange bewundere. Ich glaube eine meiner ersten Demos, auf die ich selbst gegangen bin, war eine „Leipzig nimmt Platz“-Demo. Irena und ich trafen uns am Naturkundemuseum, um dort aus verschiedenen Blickwinkeln Fotos zu machen.
Wo bist du aktiv und wofür engagierst du dich?
Ich engagiere mich antifaschistisch hauptsächlich beim Aktionsnetzwerk „Leipzig nimmt Platz“ und darüber hinaus gewerkschaftlich für Arbeitnehmer*innenrechte bei Ver.di, dem DGB und als Personalrätin in einem Eigenbetrieb der Stadt Leipzig.
Was sind deine Aufgaben?
Bei „Leipzig nimmt Platz“ mache ich eigentlich alles, was anfällt – Demos organisieren und leiten, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Vernetzung etc. Als Personalrätin wache ich über die Einhaltung der gesetzlich garantierten Arbeitnehmer*innenrechte und kämpfe mit meiner Gewerkschaft um deren Verbesserung bzw. gegen deren Beschneidung.
Wofür kämpfst du?
Gerechtigkeit, klingt pathetisch, aber das trifft es. Konkret geht es mir um die unvoreingenommene Anerkennung eines jeden Menschen und damit kämpfe ich gegen all die sattsam bekannten Formen der Ausgrenzung.
Wann hat dein Kampf begonnen?
Gegen Ungerechtigkeiten habe ich mich schon als Kind ausgesprochen. Vor allem meine Mutter war ein greifbares Vorbild. Sie hat sich immer engagiert – für Kinder aus den vom Tschernobyl-Unglück verseuchten Gebieten, für das Leben der russischen Literatur in Leipzig wurde sie sogar ausgezeichnet. Auch wenn meine Themen andere sind, so wurde mir vorgelebt, dass es selbstverständlich ist, sich für ein friedliches und gutes Zusammenleben auf der Welt einzusetzen.
Ich selbst bin über mein gewerkschaftliches Engagement und die Arbeit in der Arbeitnehmer*innenvertretung (ich bin Personalrätin) zur Sozialdemokratie und der Arbeit in der Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmer*innenfragen gekommen. Dort fand ich dann eine weitere spannende Aufgabe in der Arbeitsgemeinschaft Migration und Vielfalt, in der ich mich heute auf Bundesebene für das Thema Antirassismus engagiere. Über genau diese Arbeit kam ich auch mit dem Aufkommen des rassistischen Ablegers der *Gidas in Leipzig im Januar 2015 zu „Leipzig nimmt Platz“, wo ich mich bis heute engagiere.
Welches Ereignis hat dich am meisten geprägt?
In meinem Leben gab es einige prägende Ereignisse. Die mich wohl prägendste Zeit habe ich in Moskau in den Jahren der Perestroika und Glasnost verbracht. Diese Stimmung der politischen Emanzipation habe ich tief im Herzen verankert.
Wenn ich auf die letzten Jahre in Sachsen blicke, dann haben mich Ereignisse, wie die in Freital, Heidenau, Bautzen darin bestätigt, für eine solidarischere Gesellschaft kämpfen zu müssen.
Was würdest du an der aktuellen Situation ändern wollen?
Welche Menschen / Einzelpersonen bewunderst du?
Ich habe das Glück, viele Menschen kennen zu dürfen, die sich für eine bessere gerechtere Welt engagieren. Einige davon darf ich meine Freunde nennen. Sie geben mir Inspiration und die Kraft weiter zu kämpfen. Dafür bin ich sehr dankbar.
Was ist dein aktuelles Lieblingslied?
Ich habe nicht ein Lieblingslied. Ich mag sehr die Songs von Anne Clark, wie zum Beispiel „The Power Game“. (Diesen Song findet ihr in der „herzkampf“-Playlist bei Spotify)
Wenn ich dir 5000€ schenke und du müsstest das Geld spenden, wohin würdest du es aktuell spenden?
Es gibt einen Verein in Leipzig, der regelmäßig Demonstrationen mit seiner Technik und Manpower unterstützt. Dieser Verein – der „Say it loud“ e.V.– möchte gerne einen „Lauti“ kaufen. Dafür würde ich das Geld aktuell geben, denn um auf Ungerechtigkeiten aufmerksam zu machen, ist gute technische Ausrüstung sehr wichtig.
Gibt es Links oder Texte wo man sich näher über dich oder deine Institution informieren kann?
Zum Aktionsnetzwerk kann man sich ganz gut hier informieren: https://platznehmen.de. Ansonsten findet ihr mich bei Facebook, Twitter und Google gibt wohl auch einige Sachen preis.
Ort der Aufnahme: Naturkundemuseum, Leipzig
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