Sophie Koch

Sophie hab ich das erste mal über ihren Youtube-Kanal wahrgenommen, sie erklärte mir verständlich, was es mit dem Fiasko der AfD Landtagswahlliste auf sich hat. Dann schaute ich, was diese sympathische Frau noch so alles macht und erfuhr, dass sie sich mitten im sächsischen Wahlkampf befindet. Als wir uns trafen, nahmen wir uns viel Zeit. Wir redeten über ländliche Regionen, fehlende Jugendangebote und wie wir gegenseitig mit Hass im Netz umgehen. Was Sophie noch alles macht, könnt ihr jetzt hier nachlesen:

Wo bist du aktiv und wofür engagierst du dich?

Einerseits bin ich aktiv bei den Jusos in Dresden, um mit jungen Menschen Politik zu machen. Das heißt zum Beispiel, Wünsche Jugendlicher an den Stadtrat tragen oder selbst Anliegen einbringen. Andererseits bin ich aktiv im Ars Vitae e.V. im Vogtland. Der Verein sorgt dafür, dass auf dem Land was los ist – über Konzerte, Lesungen oder Familiennachmittage. Außerdem war ich Teil des Jugendforums in Dresden, bei dem Kinder und Jugendliche Projektgelder vergeben haben.

Was sind deine Aufgaben?

Bei den Jusos suche ich Kontakt zu Jugendinitiativen, Vereinen und jungen Menschen auf der Straße, um deren Ideen aufzunehmen und weiterzutragen, aber auch klassische Organisation von Veranstaltungen und Arbeit mit der Dresdner SPD zählen dazu. Im Verein steh ich meistens hinter der Bar, was eine super Abwechslung ist.

Wofür kämpfst du?

Dafür, dass junge Menschen hier in Sachsen bleiben können und nicht abhauen müssen aufgrund von rechter Gewalt oder weil nichts los ist auf dem Dorf. Und dafür, dass junge Menschen mitsprechen können auf allen Ebenen.

Wann hat dein Kampf begonnen?

Während der Schulzeit als ich für mehr Rechte von uns Schüler*innen gekämpft habe und für eine andere Bildungspolitik.

Welches Ereignis hat dich am meisten geprägt?

Ein sehr aktuelles war ein Besuch beim Jugendhaus in Borsdorf, wo mir Jugendliche ihre Geschichten erzählt haben, was teilweise sehr unter die Haut ging. Und die Leute dort geben sich und die Gegend trotzdem nicht auf, was cool ist. Ein früheres war Chemnitz 11 – eine große Konferenz, wo Schüler*innen in Sachsen ihre Ideen für Schule und Lernen austauschen konnten. Das hat mich sehr politisiert.

Was würdest du an der aktuellen Situation ändern wollen?

Vieles. Ein härteres Vorgehen gegen Nazis, Bildungspolitik komplett umkrempeln, wir brauchen mehr Bus & Bahn und Kultur in den ländlichen Regionen und Schluss mit steigenden Mieten in Städten.

Am einfachsten wäre das mit einem Rot-Rot-Grünen Sachsen.

Welche Menschen / Einzelpersonen bewunderst du?

Meine Eltern und meine Schwester. Sie haben mein Gerechtigkeitsempfinden geprägt und mich politisiert. Und sie begegnen Menschen mit einer grundlegenden Offenheit. Und jene, die sich dort engagieren, wo es oft schwer ist.

Was ist dein aktuelles Lieblingslied?

Witzigerweise Taylor Swift – You Need to Calm Down, weil es sehr zu den Trollen und Hetze im Netz und auf der Straße passt.
(Diese Songs findet ihr in der „herzkampf“-Playlist bei Spotify)

Wenn ich dir 5000€ schenke und du müsstest das Geld spenden, wohin würdest du es aktuell spenden?

Ich würde gern verschiedene Jugendhäuser und -Clubs unterstützen und die Jugendlichen selbst entscheiden lassen, wofür sie das Geld ausgeben.

Gibt es Links oder Texte wo man sich näher über dich oder deine Institution informieren kann?

Ort der Aufnahme: Connewitz, Leipzig

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