Lena Luczak

Lena und ich trafen uns am Leipziger Hauptbahnhof, sie schon fast auf dem Sprung wieder von der Buchmesse zurück nach Berlin. Lena studierte Literatur-, Theater- und Kulturwissenschaften, arbeitete in verschiedenen Verlagen und ist seit 2009 Lektorin im Wagenbach Verlag. Wofür sie einsteht und was sie derzeit ändern wollen würde, könnt ihr hier nachlesen:

Wo bist du aktiv und wofür engagierst du dich?

Ich bin Lektorin in einem unabhängigen Verlag und mit einigen Kolleg*innen seit einiger Zeit bei dem Aktionsbündnis #Verlage gegen Rechts engagiert. Wir zeigen damit Haltung gegen rassistische, antifeministische, faschistische, homo- und transfeindliche Gedanken, gesamtgesellschaftlich und speziell auch in der Buchbranche. Während den Buchmessen der letzten Jahre haben wir zahlreiche Veranstaltungen organisiert, die von großem Interesse begleitet wurden. Davon abgesehen wirke ich auch in Bündnissen mit, die sich mit dem Gedenken an die Opfer des NSU beschäftigen sowie die Forderungen nach lückenloser Aufklärung des NSU-Komplexes vorantreiben.

Wofür kämpfst du?

Sowohl in meinem beruflichen als auch in meinem gesellschaftlichen Engagement beschäftige ich mich damit, emanzipatorische Inhalte zu verbreiten, Debatten anzuregen, die gesellschaftliche Lage zu analysieren und für eine solidarische Gesellschaft und damit einhergehende, vielleicht auch teilweise utopische Ziele zu kämpfen.

Wann hat dein Kampf begonnen?

Ich bin in einem sehr politischen Umfeld aufgewachsen und habe mich seither auf verschiedenen Ebenen eingebracht, unter anderem auch in der Arbeit mit Geflüchteten.

Welches Ereignis hat dich am meisten geprägt?

Die Ereignisse, die mich früh geprägt haben, kann ich unmöglich alle aufzählen. Sicher gehören zu meinem politischen Heranwachsen so divergierende Dinge wie die großen Friedendemos der achtziger Jahre, der Boykott gegen Shell und die „Arsch huh, Zäng ussenander!“-Proteste angesichts der rechten Gewalt der neunziger Jahre.

Was würdest du an der aktuellen Situation ändern wollen?

An der aktuellen Situation würde ich natürlich sehr viele Dinge ändern wollen. Es wäre dringend notwendig, dass Menschenleben im Mittelmeer gerettet werden, der weltweite Aufstieg der Rechten beendet wird, Antifeminismus, Rassismus und Antisemitismus in ihre Schranken verwiesen werden, der Klimawandel tatsächlich bekämpft wird, die steigenden Mieten endlich gedrosselt werden undundund. Es gibt viel zu tun. Fast könnte man die Hoffnung verlieren.

Welche Menschen / Einzelpersonen bewunderst du?

Viele mutige und intelligente Heroinnen der Vergangenheit helfen mir wiederum, die Hoffnung doch nicht zu verlieren, um nur zwei zu nennen: Rosa Louise Parks und Rosa Luxemburg.

Was ist dein aktuelles Lieblingslied?

Auch einfach mal zwei von vielen: M.I.A. „Paper planes“, Cora Frost „Dicke Marie“.

(„Paper planes“ findet ihr in der „herzkampf“-Playlist bei Spotify)

Wenn ich dir 5000€ schenke und du müsstest das Geld spenden, wohin würdest du es aktuell spenden?

Puuh, schwer zu sagen, Geld zu spenden ist vielleicht besonders an humanitär Engagierte wichtig, also etwa an Sea-Watch.

Gibt es Links oder Texte wo man sich näher über dich oder deine Institution informieren kann?

Ort der Aufnahme: Hauptbahnhof, Leipzig

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